Meine Erinnerungen in Russland teilen sich in zwei Teile. Es gibt da den Teil, dessen Ursprünge vor dem Umzug nach Deutschland liegen. Ich möchte ihn nicht als unwahr beschreiben, das ist er nicht, aber mit meiner frühen Kindheit zusammenfallend, sind diese Erinnerungen so häufig erinnert worden, dass sie zu überzeichnet scheinen, um ganz wahrhaftig sein zu können. Zu Bildern in meinem Kopf stilisiert. Feststehend, wie stockende Gelatine.
Und dann gibt es die Erinnerungen, die ich auf den Besuchen bei meinem Vater, nach unserem Umzug, gesammelt habe, diese Erinnerungen reichen bis in die Gegenwart, bis ins Erwachsenenalter hinein und haben vielleicht daher eine Frische und Spontanität behalten, die der ersten Art vollkommen abgeht. Sie sind im Fluss.
Alle diese Erinnerungen sind mehr oder weniger an einen Ort gebunden. Und an eine Person: Meinen Vater und seine Datscha in dem Gartenverein Юбилейный – 110 in dem Dorf Сысоево, bei Moskau. Dieser Ort ist für mich zu meinem neuen Russland geworden. Dies ist der Ort, wo ich bei den meisten Besuchen gewohnt habe - habe ich in Moskau gewohnt, war ich wenigstens einmal dort. Ich kenne diesen Ort, wie ich die Wohnung meiner Mutter kenne, aus der ich ausgezogen bin, wie man die Wohnungen und die Orte kennt, die einem ein zu Hause waren. Auch wenn man nach vielen Jahren wiederkommt. Selbst, wenn es Veränderungen gibt, an diesen Orten, ist dort doch so viel vertraut, wohnen dort so viele Erinnerungen, dass diese Veränderungen sich in ihnen auflösen. Und verwechseln Sie das nicht, wenn ich dort hinkomme, verspüre ich nicht das seltsame Gefühl, das man verspürt, wenn man umgezogen ist und Jahre später rein zufällig an seinem alten Wohnort vorbeifährt. Das Gefühl der Vertrautheit und gleichzeitig der Falschheit – denn es fühlt sich falsch an, dass dieser Ort früher Dein zu Hause war und jetzt von jemand anderem bewohnt wird. Nein, das ist es nicht. Denn dieser Ort ist noch immer mein Zuhause in Russland. Hier wohnt niemand anderes. Nur mein Vater, der immer hier war, der diesen Ort erworben und die Häuser erbaut hat. Dessen Zuhause es auch ist.
Hier wohnt die Hälfte meines Herzens, um diesen Ort bange ich, wenn ich an die Zukunft denke. An diesen Ort denke ich, wenn ich an Russland denke. Wenn mein Vater anruft, ist es dieser Ort, an dem er ist. Und ich bin es, die nicht da ist.
Meine Erinnerungen in Russland teilen sich in zwei Teile. Es gibt da den Teil, dessen Ursprünge vor dem Umzug nach Deutschland liegen. Ich möchte ihn nicht als unwahr beschreiben, das ist er nicht, aber mit meiner frühen Kindheit zusammenfallend, sind diese Erinnerungen so häufig erinnert worden, dass sie zu überzeichnet scheinen, um ganz wahrhaftig sein zu können. Zu Bildern in meinem Kopf stilisiert. Feststehend, wie stockende Gelatine.
Und dann gibt es die Erinnerungen, die ich auf den Besuchen bei meinem Vater, nach unserem Umzug, gesammelt habe, diese Erinnerungen reichen bis in die Gegenwart, bis ins Erwachsenenalter hinein und haben vielleicht daher eine Frische und Spontanität behalten, die der ersten Art vollkommen abgeht. Sie sind im Fluss.
Alle diese Erinnerungen sind mehr oder weniger an einen Ort gebunden. Und an eine Person: Meinen Vater und seine Datscha in dem Gartenverein Юбилейный – 110 in dem Dorf Сысоево, bei Moskau. Dieser Ort ist für mich zu meinem neuen Russland geworden. Dies ist der Ort, wo ich bei den meisten Besuchen gewohnt habe - habe ich in Moskau gewohnt, war ich wenigstens einmal dort. Ich kenne diesen Ort, wie ich die Wohnung meiner Mutter kenne, aus der ich ausgezogen bin, wie man die Wohnungen und die Orte kennt, die einem ein zu Hause waren. Auch wenn man nach vielen Jahren wiederkommt. Selbst, wenn es Veränderungen gibt, an diesen Orten, ist dort doch so viel vertraut, wohnen dort so viele Erinnerungen, dass diese Veränderungen sich in ihnen auflösen. Und verwechseln Sie das nicht, wenn ich dort hinkomme, verspüre ich nicht das seltsame Gefühl, das man verspürt, wenn man umgezogen ist und Jahre später rein zufällig an seinem alten Wohnort vorbeifährt. Das Gefühl der Vertrautheit und gleichzeitig der Falschheit – denn es fühlt sich falsch an, dass dieser Ort früher Dein zu Hause war und jetzt von jemand anderem bewohnt wird. Nein, das ist es nicht. Denn dieser Ort ist noch immer mein Zuhause in Russland. Hier wohnt niemand anderes. Nur mein Vater, der immer hier war, der diesen Ort erworben und die Häuser erbaut hat. Dessen Zuhause es auch ist.
Hier wohnt die Hälfte meines Herzens, um diesen Ort bange ich, wenn ich an die Zukunft denke. An diesen Ort denke ich, wenn ich an Russland denke. Wenn mein Vater anruft, ist es dieser Ort, an dem er ist. Und ich bin es, die nicht da ist.